Das im Jahre 1883 als Waldfriedhof angelegte Gelände wurde seit seiner Gründung ständig weiterentwickelt. Heute präsentiert sich der Friedhof Ahrensburg als moderner, zukunftsorientierter Bestattungsort und Oase zur Ruhe und Erholung.
Die Gründung und Veränderungen im Laufe der Zeit werden im Folgenden zusammengetragen. Da aber viele Informationen über die Jahre verloren gehen, sind wir für Anregungen und Ergänzungen jederzeit offen.
Der Friedhof an der Schloßkirche
Die Geschichte des Ahrensburger Friedhofs beginnt mit dem Bau der Schloßkirche. Durch eine Stiftung der Familie Rantzau wurde sie 1594 zusammen mit den Gottesbuden, die als Wohngebäude für Bedürftige dienten, erbaut.
Zu damaliger Zeit war es üblich, dass man die Verstorbenen um die Kirche herum bestattete. Geistliche und Adelige fanden sogar ihre letzte Ruhestätte innerhalb des Kirchenraums. So auch in Ahrensburg. Der Kirchhof, der die Schloßkirche umgab, war durch Verbindungsmauern in vier Grabquartiere unterteilt. Jedes der Dörfer, Bünningstedt, Wulfsdorf, Ahrensfelde und Woldenhorn, hatte einen eigenen Begräbnisplatz. Diese Fläche reichte bis ins 19. Jahrhundert hinein für die Bestattung der Toten aus.
Aufgrund der steigenden Bevölkerungszahlen musste der Friedhof 1823 zum ersten Mal vergrößert werden, um den Toten die nötige Ruhezeit zu gönnen. Die Verbindungsmauern wurden abgerissen und der Kirchhof auf das Gelände hinter der Kirche, nach Osten erweitert. Nun war eine 20-jährige Ruhezeit vorgeschrieben, die erste Friedhofsordnung erlassen und eine Bestattung im Kirchenraum nicht mehr gestattet.
Wissenswertes
Die Ahrensburger beklagten sich über die Herabsetzung der Ruhezeit von 30 auf 20 Jahre. Bei einer Wiederbelegung wären die Särge oft noch vollständig erhalten und müssten vom Totengräber eingeschlagen werden, um überhaupt wieder an dieser Stelle beerdigen zu können. Die Anwohner und auch die Regierung nahmen daran Anstoß, da ein solches Vorgehen gesundheitsschädlich sei.
So vergingen Jahre, während die Regierung und die Bürger immer wieder auf Abstellung der Mängel auf dem Friedhof bei der Kirche drängten. Doch die Möglichkeiten waren begrenzt. Die erweiterte Fläche war ebenfalls bald voll belegt und eine nochmalige Erweiterung nicht mehr möglich, da man die Bodenbeschaffenheit im Stadtkern nicht für geeignet hielt.
Planungen für einen neuen Friedhof
Erst einige Jahrzehnte später wurde das Gelände an der Hamburger Straße, damals Schäferdresch genannt, als neuer Begräbnisplatz in Augenschein genommen. Man konnte sich jedoch vorerst nicht darauf einigen, da das Gelände zu weit von der Ortsmitte entfernt lag. Da aber die Zeit drängte und die Bedingungen an der Schloßkirche nicht mehr haltbar waren, wurde die Bodenschichtung auf dem Schäferdresch vom Gesundheitsamt geprüft und man entschied sich doch für diese Fläche. Der Patron der Kirche, Graf von Schimmelmann, stellte soviel von seinem Grund und Boden zur Verfügung, wie benötigt wurde.
Die Kirchenvertreter entschieden, dass auf dem neuen Friedhof eine Totenkammer und eine Wohnung für den Totengräber gebaut werden müsste und waren der Meinung, dass diese auch vom Grafen von Schimmelmann finanziert werden sollten. Nach Verhandlungen erklärte sich der Graf bereit, sich mit 1.000,- Mark an den Kosten zu beteiligen. Das Geld sollte von den Erträgen aus den gräflichen Stiftungen der Kirche kommen.
Kostenvoranschläge wurden eingeholt, und schließlich der Zimmermeister Brehmer mit dem Bau beauftragt. Die Kosten beliefen sich auf 6.000,- Mark. Die Genehmigung wurde 1877 erteilt.
1881 begann man auf dem neuen Friedhofsgelände mit dem Bau der Totenkammer und der Wohnung für den Totengräber Johann Peter Brandt aus Dahmsdorf. Dieser wurde am 25.11.1882 vom Grafen von Schimmelmann für dieses Amt bestimmt.
Der neue Friedhof wird eingeweiht
Am 7. Juni 1883, nachmittags um 16 Uhr fand die erste Beisetzung auf dem neuen Ahrensburger Friedhof an der heutigen Hamburger Straße statt. Beerdigt wurde der Altenteiler Christian Wilhelm Jacob Haase aus Ahrensfelde mit einer, wie es im Totenbuch heißt, Einweihungsfeier.
In einem Bericht der Stormarnschen Zeitung aus dem Jahre 1883 heißt es: Im Eingang der Weihrede, die er vor 300 Ahrensburgern hielt, betonte Herr Pastor Hachtmann, mit wie bitteren Gefühlen die Gemeinde die Pforten ihres alten neben dem Gotteshaus gelegenen Friedhofs habe schließen sehen. Leider wären die vielfachen Anstrengungen der Vertreter der Kirchengemeinde, einen der Gemeinde angenehmeren, dem Gotteshause näheren und die Beibehaltung der bisherigen Bestattungsfeierlichkeiten ermöglichenden neuen Platz zu erlangen, an der Macht der entgegenstehenden Verhältnisse gescheitert.
„Wir wollen angesichts des ersten Grabes das Geschehene der Vergessenheit übergeben; wenn die gegenwärtige Generation auch wohl das Gefühl der Antipathie nie ganz überwinden wird, eins ist sicher, unsere Todten werden ebenso sanft ruhen, dort wie hier.“
Die Grabstätte der Familie Haase ist bis heute erhalten geblieben.
Der lange Jammer
Zu der von Pastor Hachtmann genannten Antipathie gegenüber dem neuen Friedhof stellte sich bald noch ein weiteres Problem ein. Die neu gebaute Totenkammer bot zwar Platz zur Aufnahme der Verstorbenen, eine Trauerfeier konnte jedoch dort nicht stattfinden. Wurden die Feiern in der Schloßkirche abgehalten, musste man anschließend mit dem Trauerzug den weiten Weg von der Kirche bis zum Friedhof zurücklegen. Das trug der Hamburger Straße den Namen „Der lange Jammer“ ein.
Um den Weg zu verkürzen nutzte man die Scheunendurchfahrt auf einem nahe gelegenen Hof. Diese Lösung erwies sich allerdings als wenig zufriedenstellend.
Pastor Höhnke, Ahrensburger Pastor von 1923-1934, schrieb während seiner Amtszeit: „Es ist nicht zu verstehen, dass eine so reiche Gemeinde wie die Ahrensburger sich über 43 Jahre mit einer solch unwürdigen Scheunendurchfahrt als Kapelle beholfen hat, ohne Sitzplätze, wo in die Trauerfeiern aus dem angrenzenden Stall das Gegrunze der Schweine und das Gackern der Hühner hereinklang.“
Mit der Eröffnung des neuen Friedhofs musste nun auch ein Termin zur Schließung des alten Friedhofs an der Schloßkirche festgelegt werden. Auch hier gab es viele Auseinandersetzungen. Hauptsächlich ging es darum, wie man weiterhin mit den Erbbegräbnissen verfahren wolle.
Man einigte sich schließlich, dass die Erbbegräbnisse noch bis zum Jahre 1890 Gültigkeit haben sollten. Ausnahmen gab es für einige prominente Ahrensburger, wie z.B. für die Familie Schimmelmann, auf deren Grabstätte 1996 die letzte Beisetzung stattfand. Nach Ablauf der Ruhezeit wurden die meisten Gräber auf dem alten Friedhof eingeebnet, einige historisch interessante Grabstätten sind jedoch heute noch erhalten.
Um dem Unmut der Ahrensburger über den langen Weg von der Schloßkirche entgegenzuwirken wurde 1925 die Totenkammer zu einer kleinen Kapelle umgebaut. Nun konnten auch hier Trauerfeiern stattfinden, wenn auch nicht im großen Rahmen.
Schon bald wurde auch dieser Raum als zu klein empfunden. Doch erst 28 Jahre später, 1953, fand ein weiterer Umbau statt. Man erweiterte das Gebäude um einen Kühlkeller, einen Warteraum für Trauergäste und eine öffentliche Toilette. Im gleichen Jahr wurde auch das Haus für den Friedhofsverwalter Johns gebaut.
75 Jahre Friedhof Ahrensburg
1958, zum 75-jährigen Bestehen des Friedhofs sprach man von „einer der landschaftlich schönsten Stellen in Ahrensburg und zudem von einem Vogelparadies, zu dem regelmäßig ornithologische Führungen stattfinden.“ Zu dieser Zeit war der Friedhof schon mehrfach erweitert worden und hatte inzwischen eine Gesamtfläche von fast 6 ha.
Eine Erweiterung wurde durch die Ausbombung Hamburgs notwendig. Der Hansestadt fehlte es an Begräbnisflächen. Pastor Kruse verhandelte 1946 mit den Hamburger Kirchengemeinden und sprach ihnen ein nordöstlich gelegenes Teilstück zwischen dem damaligen alten Friedhof und der Hochbahn zu.
Später in den Nachkriegsjahren hatten sich die Sterbezahlen entsprechend dem Wachstum der Stadt so sehr erhöht, dass schon wieder eine Erweiterung geplant wurde. Die Zahl der Beerdigungen stieg von durchschnittlich 55 auf über 200 im Jahr.
Hingegen fiel der Anteil der Kindersterblichkeit aufgrund der verbesserten Medizin von bis zu 30% auf 1,5%. Der Anteil der Verstorbenen über 70 Jahre stieg allerdings im gleichen Zeitraum.
Bau eines Sozialraums
1976 wurde links neben der Kapelle ein Sozialraum für die MitarbeiterInnen gebaut, hier befindet sich heute die Verwaltung. Etwa zur gleichen Zeit wurde die Zaunanlage erneuert, das Wasserleitungsnetz vervollständigt und ein großer Teil der Wege befestigt. In der Kapelle wurde ein Warteraum für die Trauergäste ausgebaut und auf dem Friedhofsgelände eine Grabstätte für gemeinsame Urnenbeisetzungen bereitgestellt.
Der Friedhof sollte den kulturellen und wirtschaftlichen Gegebenheiten der Zeit angepasst werden.
100 Jahre Friedhof Ahrensburg
Im Laufe der Jahrzehnte wurde der Friedhof mehrfach erweitert. Zu seiner 100-Jahrfeier, 1983, besaß er eine Größe von 7,3 ha mit ca. 8.400 Grabstellen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten 11.873 Verstorbene dort ihre letzte Ruhe gefunden. Man zählte damals durchschnittlich 250 Beerdigungen pro Jahr.
Da der Platz auf dem Friedhof an der Hamburger Straße schon Ende der sechziger Jahre nicht mehr ausreichte, plante die Stadt Ahrensburg 1969 einen städtischen Friedhof von etwa gleicher Größe. Dieser wurde auf einer Freifläche westlich des kirchlichen Friedhofs mit Zuwegung über den Bornkampsweg angelegt.
1995 wurde der städtische Friedhof aus wirtschaftlichen Gründen der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Ahrensburg zur Verwaltung übertragen. Der Friedhof hat somit auch heute noch einen alten und einen neuen Teil mit einer Gesamtgröße von 18 ha.
Start in ein neues Jahrtausend
Mit dem Start in ein neues Jahrtausend entstanden auf dem Friedhof Ahrensburg mehrere bedeutende Projekte:
Die Begegnungsstätte wurde am 15. Juli 2000 eingeweiht. Das moderne, freundlich wirkende Gebäude mit großen Glasfassaden wurde auf dem alten Friedhof in Anschluss an die 1976 errichteten Sozialräume gebaut. Sie dient als Ort, um sich vor oder nach einer Trauerfeier zu sammeln, um nach der Grabpflege mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, um bei schlechtem Wetter Zuflucht zu finden, um sich bei einer Tasse Kaffee zu erholen oder sich bei einem kühlem Getränk zu erfrischen, um ein Taxi zu bestellen oder um einfach unter Menschen zu sein.
2003 wurden gleich mehrere Projekte in Angriff genommen. Zum einen wurden am Verbindungsweg zwischen dem alten und dem neuen Friedhof auf einer Wiese die die Bäume des Jahres gepflanzt, die seit 1989 alljährlich vom gleichnamigen Kuratorium ernannt werden. Die Sammlung wird jedes Jahr durch den entsprechenden Baum des Jahres erweitert.
Dieses Projekt konnte mit Hilfe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, kurz BUND, und einer Spende der Familie eines verstorbenen Ahrensburger BUND-Mitglieds realisiert werden.
Außerdem entstand auch der “Zukunftswald“. Folgt man dem Weg vom alten Teil des Friedhofs zum neuen, kommt man hinter dem Tor zum neuen Teil an einer Streuobstwiese vorbei. Diese wurde im April 2003 vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) zusammen mit der Friedhofsverwaltung der Evangelischen Kirchengemeinde Ahrensburg angelegt.
Dieses Projekt soll den Besuchern Hoffnung und Zuversicht geben und eine Verbindung zwischen der Vergänglichkeit und der Zukunft darstellen. Es finden sich dort alte und seltene Apfel- und Birnensorten.
Eines der bedeutendsten Projekte der jüngsten Vergangenheit wurde im Mai 2003 eingeweiht:
Der Garten der Kinder auf dem neuen Teil des Ahrensburger Friedhofs. Hierbei handelt es sich um ein Grabfeld, das von rosa blühenden japanischen Zierkirschen und weißen Himalayabirken eingerahmt wird. Tot geborene und früh verstorbene Kinder finden hier ihre letzte Ruhe.
Den Eltern wird an diesem Ort die Möglichkeit gegeben, in einem geschützten Raum um ihre Kinder zu trauern. Der „Garten der Kinder“ ist darüber hinaus ein Ort, an dem lebende Kinder ihre Trauer kreativ ausdrücken können. Bereits in der Planungs- und Bauphase wurden Kinder in die Gestaltung der Anlage miteinbezogen.
So wurden Bänke in unmittelbarer Nähe des Grabfeldes aufgestellt und ein Pavillon dient zum Schutz vor Regen. Letzterer ist durch eine Spende des Rotarierclubs Großhansdorf finanziert worden.
Ein Garten auch für die Lebenden
Der Friedhof Ahrensburg hat sich schon immer als ein Ort für die Toten und für die Lebenden verstanden. So wurden im Laufe der letzten Jahre neue, moderne Staudenbeete angelegt, die die alten Traditionen der deutschen Pfarr- und Bauerngärten aufnehmen und heute wieder mit Vielfalt und Farbe die Besucher freundlich empfangen.
So wurden am Haupteingang an der Hamburger Straße, vor der Kapelle und am gegenüberliegenden Parkplatz Repräsentationsflächen mit Stauden gestaltet. Die Flächen wurden so angelegt, dass der Pflegeaufwand möglichst gering ist und gleichzeitig eine optimale gestalterische Wirkung zu jeder Jahreszeit erzielt wird. Insbesondere der Bereich um die Kapelle herum wurde durch die Anlage von Staudenflächen verschönert.
Neue zeitgemäße Bestattungsformen
Gemeinschaftsgräber für Urnenbeisetzungen wurden 2005 angelegt.
Bei diesen Grabstätten wird an die Stelle, an der die Urne beigesetzt wurde, ein Gras gepflanzt, das den Angehörigen, die auch bei der Beisetzung teilnehmen können, den Standort anzeigt. Eine Inschrift mit dem Namen des Verstorbenen ist möglich, die Nachbarstelle kann für den Partner reserviert werden und die Unterhaltung übernimmt die Friedhofsverwaltung.
2008 wurde auf dem Erweiterungsgelände des neuen Friedhofs von einem privaten Betreiber ein Krematoriums gebaut. Wir hoffen, dass durch die Möglichkeit der Zusammenarbeit der Friedhof weitere positive und zukunftsweisende Entwicklungen erfährt.
Seit Herbst 2008 gibt es die Möglichkeit einer Beisetzung unter einem Baum. Auf der Erweiterungsfläche westlich des Neuen Teils wurden anfangs bestehende Bäume genutzt, um in einem rundherum gepflanzten Beet Urnen beizusetzen. Nach und nach wurden neue Bäume gepflanzt, um der Nachfrage gerecht zu werden. Dabei sollte anfangs nur der Randbereich der Wildblumenwiese als Bestattungsort dienen.
Diese wurde am 3. Juli 2010 feierlich eingeweiht. Das zur der Zeit einzigartige Pilotprojekt umfasste eine Fläche von etwa 20.000 m². Die Wildblumenwiese wurde im Frühjahr 2009 in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege e.V. und dem Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V. angelegt. Die Fläche, die bereits im Sommer 2009 die meisten der zu erwartenden heimischen Arten aufwies, sollte – neben ihrer hohen ökologischen Bedeutung – in den Randbereichen als Bestattungsort für Urnen dienen und somit die deutsche Friedhofskulturlandschaft um eine besondere Art der Beisetzung bereichern.
Es sollte sich jedoch in kürzester Zeit herausstellen, dass diese Art der Beisetzung bei den Ahrensburger Bürgern einen hohen Anklang fand und so wird inzwischen schon die Hälfte der Erweiterungsfläche genutzt. Es ist damit zu rechnen, dass die Fläche in einigen Jahren voll belegt sein wird.
Ebenfalls am 3. Juli 2010 fand im Rahmen einer Andacht die Einweihung eines Gedenkortes innerhalb des Maritimen Gedenkgartens auf dem alten Friedhof statt.
Hier wurde im Eingangsbereich ein Raum geschaffen als Trauer- und Gedenkort für die Hinterbliebenen, deren Angehörige und Freunde auf See bestattet wurden.
Ein an einem Strand aus groben Kieseln gebauter Holzsteg mündet in ein Meer aus Lavendel und soll den Ort symbolisieren, der vielen Menschen als Bestattungsort diente.
Die Anlage konnte durch die Spende der Ahrensburger Familie Erxleben finanziert werden, der gerade diese Menschen, die nach einem Gedenkort suchen, am Herzen lagen.
Auf dem neuen Friedhof wurde 2014 ein Trauerpfad angelegt. Dieser ist verschiedenen Trauerphasen nachempfunden. Beginnend mit einer düster anmutenden Fichtengruppe, anschließend einem Weg mit “unbequemen“ stechenden Pflanzen, dann zentral einem ruhigen Aufenthaltsort und abschließend einem bunten Blumenbeet.
Die Gestaltung eines zentralen Platzes ist auch ein Anlass, um verschiedene Gruppen von Menschen zu bewegen, eine Gemeinschaftsgrabstätte in diesem Bereich des Friedhofs anzulegen, denn größere zusammenhängende Freiflächen bieten sich an, um individuelle Anlagen dort anzusiedeln.
Ausbau der Begegnungsstätte
Im Herbst 2015 wurden die Bauarbeiten zum Ausbau der Begegnungsstätte abgeschlossen. Es hatte sich herausgestellt, dass das im Jahr 2000 errichtete Gebäude für größere Trauergesellschaften nicht geeignet war. Außerdem war die Bestuhlung erneuerungsbedürftig und die Wärme- und Schalldämmung ließ zu wünschen übrig.
Ein Anbau im hinteren Bereich bietet nun weiteren Platz für kleinere Gesellschaften und im Eingangsbereich entsteht ein Infozentrum. Hier können sich die Besucher auch an Wochenenden über Bestattungsmöglichkeiten und Grabpflege informieren.
Blick in die Zukunft
Als der Ahrensburger Friedhof 1883 gegründet wurde, sprach man von einer “Antipathie der derzeitigen Generation gegen diesen Platz“. Er war weit weg von der Kirche, es konnten keine Feiern stattfinden und im großen Ganzen war der neue Begräbnisplatz den Ahrensburgern nicht “angenehm“.
Daran hat sich im Laufe der Zeit vieles geändert. Durch engagierte Friedhofsverwalter und MitarbeiterInnen und in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde wurde der Friedhof in den Alltag integriert, als lebensnaher Ort in vielfältiger Weise. Als zeitgenössischen Platz, an dem die Toten würdig begraben werden, ihrer gedacht wird und der sich der Welt mit neuen Ideen und Strömungen öffnet.
Denn, wie sich die Mode ständig verändert so ändert sich auch die Friedhofskultur. Genau das wurde auf dem Ahrensburger Friedhof stets bedacht und so konnte er sich zu einem Ort entwickeln für die Menschen, die Trost suchen aber auch zu einem Treffpunkt für die, die das Lebendige suchen in einer hellen, freundlichen Umgebung.
Kommt man heute auf den Friedhof Ahrensburg so wird man von prächtigen Blumenbeeten empfangen. Das ganze Jahr über blühen Stauden, Sträucher und Bäume. Darin eingebettet liegt die Begegnungsstätte, in moderner Bauweise. Dazu als Kontrast die alte Kapelle im traditionellen roten Backstein.
Auch auf den Grabfeldern ist zu erkennen, dass Grabgestaltung heute nicht mehr nur konventionellen Mustern folgt. Farbenfrohe Bepflanzungen wechseln sich ab mit Traditionellem und Symbolträchtigem.
Auch in der Zukunft werden die MitarbeiterInnen und die Kirchengemeinde stets bestrebt sein, Schritt für Schritt den Friedhof immer mehr als Ort des Lebens ins Bewusstsein und in die Herzen der Menschen zu holen.